Gehe zu …
Blog

5 Tipps zum Onboarding von Quereinsteigern

Quereinsteiger:Innen sind in der öffentlichen Verwaltung als neue Kolleg:Innen noch immer nicht die erste Wahl. Für zu groß sehen die Mitarbeiter:Innen die Kluft zwischen ihnen und den nicht gelernten/studierten Verwaltungsangestellten. Jetzt ist die Personalabteilung und die Führungskraft gefragt. Wie überzeugen Sie das Verwaltungsteam, Quereinsteiger:Innen willkommen zu heißen? In diesem Blogbeitrag erhalten Sie Tipps, wie Sie das bestehende Team von der Bereicherung durch branchenfremdes Personal überzeugen. Ohne das Differenzen in der Gruppe aufkommen.

Die Entscheidung für eine neue Stellenbesetzung ist getroffen. Sie sind erleichtert in Zeiten des Fachkräftemangels eine qualifizierte Kraft gefunden zu haben. Diesen Erfolg teilen Sie Ihren Mitarbeitern mit.

Da kommt die Frage: „Was hat die Person vorher gemacht?“ Die gewinnbringende Antwort: Man freue sich, einen Quereinsteiger:Innen gefunden zu haben, und ist überzeugt das diese Person das Team bereichert. Frei nach dem Motto „die Verschiedenheit lässt das Team an Qualität wachsen“.

Wahrnehmung der Stimmung im Team zum Quereinsteiger

Sie nehmen das Raunen und die Mimik der Mitarbeitenden des eigenen Teams wahr – Die Stimmung im Raum ist alles andere als positiv. Und dann stellt man sich die Frage: Warum öffnet sich die öffentliche Verwaltung ungern für fachfremdes Personal?

Früher, zu Zeiten der klassischen Verwaltung, mit riesigen verstaubten Papierakten, mit Verfügungen und Stempeln, okay, da mag es noch eine reine Verwaltungsdomäne gewesen sein. Man traut verwaltungsfremden Berufsgruppen die Fähigkeiten für diese hoheitlichen Tätigkeiten gar nicht zu. – obwohl, es ist ja kein Hexenwerk! In Zeiten des Fachkräftemangels ist es jedoch wichtig, von diesem Standpunkt abzurücken. Die Verwaltung muss moderner und wirtschaftlicher denken.

Warum also nicht andere Karrierewege zulassen? Was macht die Angst der Kolleg:Innen aus?

Personal aus anderen Berufszweigen bringen ihr Wissen und ihre Skills mit. Gerade diese würden der öffentlichen Verwaltung gut zu Gesicht stehen.

Dazu gehören etwa:

Es sind, und da werden Sie mir zustimmen, alles Fähigkeiten, die für die Arbeit in der Verwaltung notwendig und wichtig sind.

Helfen Sie Ihrem Team, Veränderungen positiv zu sehen

Die Angst vor Veränderungen hat meistens mehrere Gründe. Ein entscheidender Faktor ist unsere Art, Emotionen zu verarbeiten. Wenn wir beispielsweise mit neuen Kolleg:Innen negative Erfahrungen hatten, speichern wir diese Emotion in diesem Zusammenhang ab. Dieses Gefühl kommt automatisch wieder, sobald uns eine ähnliche Situation wie damals widerfährt. Die Folge, es entstehen negative Gedanken.

Diese Verknüpfung von Erlebtem und Emotionen können wir uns im Umkehrschluss zu Nutze machen: Sammelt der Mensch positive Erfahrungen, leitet er daraus positive Verhaltensweisen ab. Am Anfang steht dabei immer die positive Einstellung und Bereitschaft, neuen Situationen positiv zu begegnen.

Sobald dieses gelingt, wird die Angst vor Veränderungen von Mal zu Mal kleiner. Dieser Effekt schenkt dem Körper innere Ruhe. Wichtig dabei ist, die positiven Gedanken auf diesen Weg auszurichten, den man gehen möchte.

Verwaltungsfachwissen ist existenziell

Keine Frage, im Verwaltungshandeln sind Rechtsanwendungen unabdingbar und müssen entsprechend erlernt werden. Wie können Quereinsteigende dieses notwendige Wissen nachholen? Und vor allem, wie können Verwaltungsspezialisten hierbei unterstützend zur Seite sehen? Diese Weiterqualifizierung ist auch nach einer Karriere in der freien Wirtschaft möglich. Zielführend hierbei ist, wenn das Hauptaugenmerk auf die Weiterqualifizierung der Quereinsteigenden gelegt wird. Dieses kann sowohl intern als auch extern der Behörde stattfinden. Ebenso ist der Onboarding Prozess enorm wichtig. Gerade in der ersten Zeit sind der Aufwand und der Wissenstransfer besonders hoch. Je intensiver dies betrieben wird, desto größer ist der Output und der neue Mitarbeitende wird zu einer besseren Unterstützung für die Kolleg:Innen.

Wo wir gerade bei dem Thema Ermessen sind. Es ist ebenso wichtig, dass in den ersten Tagen dem Quereinsteigenden die „ungeschriebenen Gesetze“ des jeweiligen Hauses mitgeteilt werden.

Offenheit und Begrüßungskultur

Sie brauchen konkrete Tipps, wie Sie die Einstellung ihres bestehenden Teams zum Thema Quereinstieg verbessern und das Onboarden erleichtern? Hier habe ich Ihnen 5 Tipps zusammengestellt:

  1. Transparenz schaffen! Der Bewerbende hat sich in dem Verfahren erfolgreich durchgesetzt. Teilen Sie die Entscheidungsgründe datenschutzkonform dem Team mit.
  2. Stärken stärken! Dem Team die eigenen Stärken spiegeln. Das vermittelt Anerkennung und Wertschätzung. Kommunizieren Sie dann als Ergänzung die Stärken des neuen Mitarbeitenden. Heben Sie dabei hervor, was die Bündelung aus vorhandenen und hinzukommenden Stärken für Vorteile für das Team und die Aufgabenlösung haben.
  3. Sorgen ernst nehmen und relativieren. Fragen Sie konkret nach. Lassen Sie keine Generalisierungen, Vorurteile oder Verallgemeinerungen im Raum, sondern bitten Sie um Erklärung, um es besser nachvollziehen zu können.
  4. Gleichbehandlung: Kommunizieren Sie klar und deutlich, dass jede Person im Team seinen Platz hat und für den Gesamterfolg wichtig ist. Nehmen Sie auch das Gefühl der Angst vor dem „Ersetzt zu werden“ Ernst und gehen Sie darauf ein. Erläutern Sie, warum es sich um keinen Ersatz sondern um eine Ergänzung handelt.
  5. Hinterfragen Sie Meinungen , wie „Die wissen doch gar nicht wovon wir reden, die kennen doch gar nicht unsere Strukturen, das ist noch nie gut gegangen.“ Stimmt das wirklich? Ist das immer so? Wie viel davon ist ein Vorurteil?

Diversität leben

Letztendlich kommt es nicht auf die Branchenspezifizierung an sondern auf den MENSCHEN! Welche Aufgabe wir auch verrichten dürfen, es steht immer eine Person mit seinen Fähigkeiten, Stärken und seinem Wissen dahinter. Und doch sind wir durch unsere mitgebrachten Werte Individuen mit unterschiedlichsten Perspektiven auf alles, was um uns herum passiert. Diese Vielfalt an Sichtweisen effektiv zu bündeln ist die Chance gemeinsam die Arbeit mit Freude voran zu bringen.

Egal welche Ausbildung, welches Geschlecht, welche Hautfarbe oder welche Nationalität jemand besitzt, alles ist im Miteinander unerheblich, schließlich zählt der Mensch.

Denn nur Persönlichkeiten bewegen die Welt, niemals Prinzipien.